Das Konzept der integrativen Lerntherapie

Integrative Lerntherapie bedeutet nicht, dass Ihr Kind integriert werden soll (obwohl das ein positiver Nebeneffekt sein kann). Das Wort bezieht sich vielmehr auf das Konzept einer ganzheitlichen Förderung. Inhalt dieses Konzeptes ist es, das Kind nicht nur in seiner spezifischen Lernschwäche zu sehen, sondern möglichst viele Bereiche mit einzubeziehen. Bezüglich seiner Wahrnehmung, Bewegung, Sprache, Lernorganisation, Motivation, Konzentration u.a.m. werden die Schwächen und Stärken diagnostisch erfasst und in der Förderung berücksichtigt. Weiterhin werden Schule, Eltern und andere Beteiligte (so weit von den Eltern erwünscht) mit einbezogen, damit alle "an einem Strang ziehen" und ein größtmöglicher Fortschritt erzielt werden kann.

Im Gegensatz zur Nachhilfelehrerin orientiert sich die Lerntherapeutin nicht unbedingt am aktuellen Schulstoff. Sie konzentriert sich eher auf die fehlenden Grundlagen, um darauf aufbauend allmählich zum aktuellen Schulstoff zu kommen. Ziel ist es immer, das Kind dahin zu bringen, dass es dem Unterricht wieder ohne oder mit geringer Unterstützung folgen kann.

Ein weiterer Grundsatz von Lerntherapie ist die lösungsorientierte Haltung. Das heißt, es geht nicht vorrangig um die möglichen Ursachen der Lern- oder Verhaltensprobleme, sondern darum, was im Augenblick hilfreich sein könnte, um Fortschritte zu erzielen. Dazu wird ein jeweils nächster kleiner Schritt Richtung Lösung anvisiert, statt ein großes, meist unerreichbares Ideal. So können alle Beteiligten schnell Erfolgserlebnisse sehen, was eine wichtige Grundlage für Motivation und Ausdauer bildet.